Super League / Griechenland / Stadion: Olympic Stadium / Zuschauer: 17.751
Da an diesem Samstag noch das Heimspiel des größeren Städteclubs AEK Athen auf dem Plan stand, suchte man bereits früh ein Taxi in Peristeri auf, welches uns letztendlich für schlappe 10 € zum Olympiapark Athen brachte.
Dort angekommen hörte man schon die gröhlende Meute des Gate 21 am Bahnhof und im Stadion. Karten gab es am Häuschen für ebenfalls 15 € und man hatte noch ein wenig Zeit, das Velodrom und die Schwimmarena der Olympischen Spiele von 2004 zu begutachten.
AEK befindet sich mit dem altbekannten Trainer Ewald Lienen derzeit auf dem letzten Platz der Super League, zu Gast war APO Levadiakos aus der Stadt Lividia im Landesinneren. Vor dem Spiel animierte „Zettel – Ewald“ in altbekannter Manier die Heimkurve. Dies nahm man zum Anlass, kurzerzeit ans Geländer der Haupttribüne zu laufen und Herrn Lienen zu uns zu beten. Nach einem „Ewald wir sind Sechzger“ erklärte uns der damalige Löwentrainer für Verrückt und klatschte freundlich mit uns ab, ehe er sich auf der Trainerbank einfand!
Der Vorsänger von AEK positionierte sich anschließend im Mittelkreis des Olympiastadions und klatschte alle anwesenden Fans langsam bis ganz schnell für das Spiel ein. Hier kam mitunter eine beachtliche Lautstärke durch das weite Rund zustande, sodass man kaum das eigentliche Intro der Fans erwarten konnte.
Zur Vereinshymne leuchteten unter dem Nachthimmel Athens mit einem Schlag ordentlich bengalische Feuer auf, welche durch den ganzen Block verteilt eine dicke Rauchwolke im Oly erzeugten. An den zeitgleichen Böllerwürfen und Leuchtspurschüssen gen Spielfeld hatte keiner der anwesenden 5 Ordner auch nur annähernd Interesse, sodass dies im Laufe des Spiels auch nur selten unterlassen wurde.
Während AEK „Munition“ sparte kam es mehrmals zu beachtlichen Wechselgesängen mit der Gegengerade, sowie dauerhaften Klatsch – und Hüpfeinlagen der Anhänger. Nicht herausfinden konnten wir allerdings, weshalb direkt nach dem Intro alle Zaunfahnen der Gruppen abgehängt wurden und sich letztendlich nur eine „Peristeri“ ZF falschherum am Blockzaun befand. Zusätzlich waren die Ultras stellenweise wie versteinert und kaum am Support beteiligt. Sollten sie allerdings einmal die Lieder mit angestimmt haben, war der Support vom Feinsten.
Das Spiel machte über die gesamte Spielzeit nur das Heimteam um Coach Lienen. Levadiakos kam kaum vors Tor und verlor fast alle Bälle im Aufbau. Leider klebt dem Tabellenletzten aus Athen derzeit das Pech an den Schuhen, durch einen Torwartfehler in der 90. Minute endete das Spiel mit 0:1. Der Torschütze war übrigens ein Stürmer mit der Rückennummer „1“ , der Torhüter und der aufs Feld geschickte Ersatztorwart begnügten sich stattdessen mit „23“ und „72“ auf dem roten Shirt. Leider wurde die gute Leistung der Athener letztendlich nur mit Pfiffen belohnt.
Text: Marcel Bär