2. Bundesliga / Stadion: Scholz-Arena / Zuschauer: 9342

 

Zum Freitagabendspiel ging es für die Münchner Löwen erstmals zum Zweitliga – Neuling des VfR Aalen auf die Ostalb. Da der Wintereinbruch besonders in Aalen in dieser Woche keinen Halt machte war es bis zur Mittagszeit ungewiss, ob das Spiel tatsächlich stattfinden konnte. Letztendlich gab es nach souveräner Arbeit der Gastgeber Entwarnung und so wählten rund 300 von ca. 1200 Löwen insgesamt die Alternative des günstigen Zugtickets. Ob aus Stuttgart, Lindau, Ulm oder München City war an diesem Abend relativ, da die Zugverbindungen den Mob gegen 16.45 Uhr fast zeitgleich in der Stadt zusammenbrachten. Erschreckend schwach war zunächst das Polizeiaufgebot am Hauptbahnhof, letztendlich wurde man aber eines besseren belehrt und wurde nach den ersten Schlachtrufen von ca. 100 Beamten eingekesselt. Das Verhältnis 1 zu 3 von Staatsmacht zu radikalen Fussballfans geht hierbei natürlich schwer in Ordnung…

Bereitgestellte Shuttlebusse waren zwar eine nette Geste der Kleinstadt, allerdings wählte man nach kurzem Besuch des Asiaten beim Marktplatz den Weg zu Fuß. Die Lautstärke des Corteos war stellenweise vorbildlich, allerdings mangelte es auch ordentlich an Disziplin, sodass sich der Mob abartig in die Länge zog und dauerhaft Lieder durcheinander geschrieen wurden. Nach einer guten halben Stunde war der Spaß zu Ende und man fand sich im Gästeblock der Scholz Arena ein. Der Sitzplatzbereich für Löwen war kaum befüllt, allerdings wurde der Steher nahezu komplett besetzt, sodass der Sportplatz bis auf den mit Schnee bedecktem Pufferblock für Zaunfahnen nahezu voll war.

Wie es sich derzeit gehört beteiligte man sich an der Protestaktion 12:12 gegen das Wichsblatt der DFL. In diesem Fall hat bis auf einzelne Besoffene jeder mitgezogen und das Stadion beidseitig zu einem Friedhof gemacht. Nach der abgelaufenen Zeit gab es im Gästesektor ordentlich an Pyrotechnik zu Begutachten, was auf den Fotos wohl eindrucksvoll bewiesen wird. Ebenfalls präsentierte man sich supporttechnisch von einer sehr guten Seite und zog das Programm geschlossen durch. Natürlich gab es auch hier die dauerhaften „Dazwischensinger“ die im Suff zum 19. mal „Siegen Sechzig München“ anstimmen müssen, während alle Löwen ein alternatives Lied durch das Stadion brüllen. Trotzdem schön dass ihr dabei seid!

Auch Aalen machte ordentlich Stimmung , supportet aber eher auf Popmusik à la Fürth und befindet sich somit weit entfernt von meinen Vorstellungen einer guten Kurve.

Auf dem Grün zeigte sich Sechzig unter Alex Schmidt sehr präsent und drückte vorallem in Halbzeit 1 ordentlich aufs Gas. Torerfolg war leider zunächst Fehlanzeige und kam erst nach der unverdienten Führung der Gastgeber durch Lechi zustande. Gegönnt war es diesmal Bobby Wood die Löwen zum Ausgleich zu schießen und wie man es kennt wird auch er hierfür ordentlich gefeiert. Tabellarisch machte man nach wie vor keinen Satz und steht weiterhin Punkt – und Torgleich mit den Aalenern auf Platz 5.

Text: Marcel Bär