Premier League / England / Stadion: Goodison Park / Zuschauer: 39.436

Früh raus ging es für uns am kommenden Tag, da mit der Partie FC Everton – Manchester United unser persönliches Highlight auf dem Zettel stand. Im Vorfeld wurden bereits die Züge bei Virgin Trains für die Strecke Birmingham International – Liverpool Lime Street – Birmingham International für relativ günstige 20 £ pro Person gebucht. Tickets gibt es Problemlos an den zahlreichen Schaltern der Train Stations. Die Fahrzeit betrug auf dem Hinweg inkl. Umstieg in Stafford rund 2 Stunden.

Nach kurzem Fußmarsch durch die Innenstadt ging es mit einem kurzen Aufenthalt im Cavern Club weiter Richtung Mersey River, um die beeindruckenden Gebäude der „Three Graces“ einen Besuch abzustatten. An den Docks entlang ging es dann per kurzer Taxifahrt ab der geschlossenen Metrostadion Sandhills direkt zum Goodison Park, der Heimspielstätte des FC Everton, um die reservierten Tickets abzuholen. Eine Woche zuvor jährte sich das traurige Ereignis um das Endspiel im Hillsborough Stadium in Sheffield zum 25. Mal, bei dem zahlreiche Anhänger des FC Liverpool bei einer Massenpanik ums Leben kamen. Der Weg zur Spielstätte des LFC ist über die berühmte Anfield Road binnen 15 Minuten per Fuß vom Goodison Park aus zu erreichen. Dort angekommen sah man etwas, womit man doch nicht ganz rechnen konnte. Hunderte Menschen hatten sich an diesem Sonntagmorgen, um den Verstorbenen der Katastrophe zu gedenken, legten zahlreiche Blumen nieder und banden ihre Fanschals am berühmten „You’ll Never Walk Alone“ – Tor an. Die Anteilnahme vor Ort war durchweg international, wie man anhand der Schals feststellen konnte.

Zurück am Stadion konnte es dann endlich losgehen. Obwohl der ruhmreiche Club aus Manchester zu Gast war, war der heutige Favorit der Gastgeber FC Everton. Unter Trainer Moyes fehlte Man United zuletzt die Konstanz, so verfehlte man das Saisonziel deutlich und hatte kaum noch Chancen auf die Teilnahme am internationalen Geschäft. Das Thema Champions League war sowieso schon längst ad acta gelegt worden.

Die Toffees nahmen auch von Beginn an das Zepter in die Hand und überzeugten auf dem Rasen mit wirklichem Powerfussball, während Manchester viel zu fahrlässig im Aufbau die Bälle früh verlor. Der zunächst meist etwas zögerliche Schiedsrichter belohnte den FC Everton dann aber letztendlich mit einem Handelfmeter, welcher zu diesem Zeitpunkt hätte bereits der dritte sein können. Baines erzielte den verdienten Treffer zum 1:0 (30.). Kurz vor der Pause legte Mirallas nach schönem Spielzug nach und erhöhte auf 2:0 zum Schock der mitgereisten Fans der Red Devils.

Auf den Rängen war an diesem Tag wieder einiges los. Schließlich handelte es sich hierbei um ein Derby. Dass die beiden Ränge keinerlei Sympathien füreinander hatten, machte sich über die gesamte Spielzeit bemerkbar. Wildes gestikulieren und Schlachtrufe zogen sich über die gesamten 90 Minuten hin, wobei die Gäste aus Manchester in punkto Support trotz der immer wahrscheinlicher werdenden Niederlage die Nase vorn hatten.

Für uns war das Spektakel auf ein weiteres echtes Highlight auf unserer schönen Ostertour durch England. Glück hatte man im Vorfeld der Partie ohnehin, da es tatsächlich noch Karten im General Sale für dieses Spiel gab. Die Plätze waren allerdings mit Sichtbehinderung in der ersten Reihe, die Anzeigetafel hierbei auf Nasenhöhe. Trotz allem hatten auch diese Plätze etwas Gutes, so konnte man sich beim 2:0, welches eben auch der Endstand war, bei Sky selbst direkt hinter den jubelnden Everton Spielern entdecken.